Premiere: Puppentheater Magdeburg 22.06.12 Spiel: Luise Bose, Jesko Döring, Michael Markfort, Jochen Gehle, Patrick Jech, Michael Homann Bühne: Svend Nahrstedt Puppenbau: Barbara & Günter Weinhold
Claudia Klupsch, Volksstimme 22.06.12: „Egon darf nicht sterben“, heißt es wörtlich in „Die Olsenbande dreht durch“. Selbst wenn er längst tot ist, wird er samt Kjeld, Benny und Yvonne aus dem Reich der Untoten geholt und erfüllt als erscheinendes Gerippe eine Mission. Dänemark retten! Klingt skurril – ist skurril. (…) Regisseur Nis Sogaard, übrigens waschechter Däne, hatte offenbar den Plan, nostalgischen Staub wegzupusten, die Olsenbande ins Jetzt zu holen und witzig-intelligentes Theater mit Puppen und Menschen auf die Bühne zu bringen. (…) Die Bande ist doppelt besetzt. Die menschliche Truppe bietet einen drolligen Anblick. Der kleingewachsene Egon, der lange Benny, der tollpatschige Kjeld. Michael Markfort, Jochen Gehle und Patrick Jech zeigen exzellente Spielfreude. Sie geben keineswegs Kopien aus den Filmen, sondern schaffen eigene Figuren, die der bösen Welt die Stirn bieten. (…)  Hut ab vor der Leistung der Spieler, die zwischen Menschsein und Puppenspiel hin- und herdüsen. Sie machen Untote lebendig und schleppen den stummen versoffenen Dynamit-Harry durchs Stück. Ihr Spiel schafft Rasanz und Kurzweiligkeit. Immer wieder sind neckische Einfälle gestreut – Leibwächter mit Schweinemasken, Karottenmord, Dänemark als kleines Handpüppchen „Dänni“ in den Armen Egons. (…)  Die gute alte Olsenbande, verschlagen in die neue Welt. In der Atmosphäre des Theaterhofes zwischen alten und neuen Gebäuden, in den Sven Nahrstedt das stimmige Bühnenbild zimmerte, ist „Die Olsenbande dreht durch“ keineswegs seichtes, sondern anspruchsvolles und komödiantisches Sommertheater. Dass einiges Sitzfleisch vonnöten ist, mag verkraftbar sein. Der Plan, sich das Stück anzuschauen, ist ein guter.“
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