Premiere: November 2017, TJG Dresden Textfassung: Ensemble Spiel: Patrick Borck, Viviane Podlich, Moritz Schwerin, Tanja Wehling Bühne: Nis Søgaard Kostüm: Doreen Wagner/Nis Søgaard Puppen: Nis Søgaard/Laura Sanwald Dramaturgie: Kathi Loch
Birgit Andert, Dresdner neueste Nachrichten, 20.11.17: " (...) Wild dreht sich das Kaleidoskop der Gewalt im neuen Stück des Theaters junge Generation mit dem das Puppentheater am Sonnabend seinen 65. Geburtstag feierte. Es wirft ein grelles Licht auf verschiedenste Situationen der Gewalt und mutet seinen jungen Zuschauern dabei viel zu. (...) Kasperle zum Beispiel muss dran glauben, erwischt vom Kinderfresser, der wiederum in der Folge enttarnt wird als Hirngespinst aus alten Zeiten erfunden, um Kindern zu sagen, was sie tun sollen. "Kinder machen aber nicht das, was wir sagen, sondern das, was wir tun", so der Erzähler-Kommentar zu dieser Szene. In vielfältiger Weise führen die vier Spieler (großartig: Patrick Bo Viviane Podlich, Moritz Schwerin, Tanja Wehling) vor, was sie damit meinen. (...) In der Umsetzung (...) zeigen Regisseur Nis Søgaard und die Spieler einen unglaublichen Einfallsreichtum. Sie schaffen ihre Figuren aus Papier und Pappe (...), zum Teil direkt vor den Augen der Zuschauer, und hauchen ihnen dann Leben ein. Das Material ist mit Bedacht gewählt, denn Papier ist fragil, vielseitig, flüchtig genau wie alles, was man über Gewalt und den richtigen Umgang damit zu wissen scheint. So schnell ist einer Papierpuppe ein Stück vom Kopf herausgefetzt, so leicht kann man sie zerknüllen, zertreten, platt machen. So groß aber auch ist ihre Kraft wenn sie sich mit anderen zusammentut und einen einzelnen sei es verbal oder ganz handgreiflich in die Ecke drängt. Das Stück ist stark darin, zahlreiche Aspekte von Gewalt zu beleuchten (…)"
Marcus Moeller, Sächsische Zeitung 20.11.19: "(…) Dabei bringt die Inszenierung, für Kinder ab zwölf Jahren konzipiert, theatertechnisch alles mit. Eine hervorragende Ausstattung, einen gefüllten Saal im Kraftwerk Dresden-Mitte und präzise, energievolle Darsteller. Seinen Spielern Viviane Podlich, Tanja Wehling, Moritz Schwerin und Patrick Borck gibt Søgaard eine ausgewogene Choreografie, die mit dem guten Tempo und der angemessenen Spielzeit von etwa einer Stunde in Einklang ist. Die zuvor angekündigte Vielfältigkeit der Darstellungsformen ist nicht zu viel versprochen. In abrupten Wechseln variieren die Darsteller mit verschiedenen Facetten des Puppentheaters und lassen Musik etwa mittels Percussion-Spielereien, mehr stimmigen Gesängen oder Ukulelen-Liedern mit einfließen. (…)"
Fotos: Marco Prill / TJG Dresden
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